Europas Energiewende: Wie bidirektionales Laden Elektroautos zu Stromspeichern macht

Admin User
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Kraftfahrzeuge auf einer Straße mit elektrischen Laternen und Pflanzen im Hintergrund.

Europas Energiewende: Wie bidirektionales Laden Elektroautos zu Stromspeichern macht

Europas größte Energiefachmesse „The smarter E Europe“ kehrt vom 7. bis 9. Mai 2025 nach München zurück. Die Messeallianz vereint vier spezialisierte Fachausstellungen – Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe – unter einem Dach. Die Veranstalter erwarten rund 3.000 Aussteller und über 110.000 Besucher, die sich alle auf die Weiterentwicklung nachhaltiger Energielösungen konzentrieren.

In diesem Jahr feiert die Messe die Premiere einer Sonderausstellung zum bidirektionalen Laden, die zeigt, wie Elektrofahrzeuge das Stromnetz entlasten können. Die Technologie verspricht mehr Flexibilität in der Energieversorgung – besonders wichtig angesichts des wachsenden Bedarfs an erneuerbaren Energien.

The smarter E Europe bringt führende Akteure aus den Bereichen erneuerbare Energien, Digitalisierung und dezentrale Stromsysteme zusammen. Ziel ist es, den Wandel hin zu integrierten Energielösungen zu beschleunigen, die Photovoltaik, Speichertechnologien, Elektromobilität und intelligente Netze verbinden. In Deutschland stammte 2024 bereits rund 60 Prozent des Nettostroms aus erneuerbaren Quellen – doch die Herausforderung bleibt, Angebot und Nachfrage auszugleichen.

Eine vielversprechende Lösung ist das bidirektionale Laden, bei dem Elektroautos Strom zurück ins Netz speisen. Auf der Power2Drive Europe (Halle C6, Ost-Eingang) wird eine eigene Ausstellung Vehicle-to-X-Technologien (V2X) mit Live-Demonstrationen, Fachvorträgen und Führungen präsentieren – ein Novum auf einer deutschen Fachmesse.

Das Potenzial ist enorm: Bis 2030 könnten Elektrofahrzeuge in Europa 114 TWh an Batteriekapazität bereitstellen, doch der Großteil bleibt bisher ungenutzt. In Frankreich ermöglicht eine Kooperation zwischen Renault und The Mobility House Kunden bereits, ihre Autobatterien zur Netzstabilisierung einzusetzen – im Gegenzug erhalten sie kostenloses Laden. Branchenexperten wie Dr. Frank Spennemann von Mercedes-Benz betonen, dass bidirektionales Laden für die Netzstabilität immer wichtiger wird, je stärker erneuerbare Energien ausgebaut werden.

Der Bedarf an flexibler Stromversorgung wird bis 2030 voraussichtlich verdoppelt, wobei tägliche Schwankungen um das 2,4-Fache und wöchentliche um das 1,8-Fache zunehmen. The smarter E Europe will diese Herausforderungen angehen, indem sie branchenübergreifende Zusammenarbeit fördert und praktische Anwendungen intelligenter Energietechnologien vorstellt.

Die Ausgabe 2025 der The smarter E Europe zeigt, wie Innovationen wie bidirektionales Laden die Energiesysteme verändern können. Da erneuerbare Energien den deutschen Strommix bereits dominieren, unterstreicht die Veranstaltung die Notwendigkeit intelligenterer Integration und Speicherlösungen. Aussteller und Besucher werden erkunden, wie Elektrofahrzeuge, digitale Netze und dezentrale Energieerzeugung gemeinsam die wachsenden Energieanforderungen Europas bewältigen können.