Fördergeld-Affäre: Wie Reiche und zu Guttenberg in die Kritik gerieten

Fördergeld-Affäre: Wie Reiche und zu Guttenberg in die Kritik gerieten
Rich und zu Guttenberg: Wenn die Liebe die Fördergelder segnet
Teaser: Dass eine Ministerin den eigenen Partner mit Staatsgeldern fördert, sei kein Skandal, findet nd-Kolumnist Andreas Koristka. Deutschland hat so wenige Promi-Paare – da sollte man sie nicht vertreiben.
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche und ihr Lebensgefährte Karl-Theodor zu Guttenberg geraten wegen Subventionen für ein mit ihm verbundenes Unternehmen in die Kritik. Im Mittelpunkt steht das Spiegel Institut, an dem zu Guttenberg eine kleine Beteiligung hält und das zwischen 2003 und 2005 insgesamt 290.000 Euro staatliche Fördermittel erhielt. Kritiker monieren, der Fokus hätte lieber auf der privaten Geschichte des Paares liegen sollen als auf finanziellen Verstrickungen.
Der Streit entzündete sich, nachdem bekannt wurde, dass das Spiegel Institut – an dem zu Guttenberg beteiligt ist – Zuwendungen vom Bundeswirtschaftsministerium erhielt. Damals unter der Leitung von Reiche, flossen die Gelder über einen Zeitraum von zwei Jahren. Auf zu Guttenberg entfällt aufgrund seines einprozentigen Anteils ein Betrag von 2.900 Euro.
Zu Guttenberg betonte, er habe von den Förderanträgen nichts gewusst und keine Rolle bei der Bewilligung gespielt. Er distanzierte sich von dem Verfahren. Dennoch wirft die Angelegenheit Fragen nach möglichen Interessenkonflikten im Ministerium auf.
Beobachter wundern sich, warum die Medienberichterstattung nicht stärker die Beziehung und den Alltag des Paares in den Vordergrund stellte. Stattdessen dominierte die Subventionsdebatte – und verdrängte die persönlicheren Aspekte ihrer Geschichte, die eigentlich für eine menschlichere Erzählweise gesorgt hätten.
Die Zahlungen an das Spiegel Institut bleiben umstritten, zu Guttenberg hält an seiner Unbeteiligtenrolle fest. Die 290.000 Euro flossen während Reiches Amtszeit, ihr direkter Einfluss auf die Entscheidung ist jedoch unklar. Die Affäre wirft nicht nur Transparenzfragen auf, sondern lenkt auch von der Privatsphäre des Paares ab – die eigentlich im Zentrum des öffentlichen Interesses stehen könnte.

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