Münchens historische Wasserrechte in Stuttgart wackeln – juristischer Streit um alte Leitungen

Admin User
1 Min.
Ein Nahaufnahme-Bild einer Wasserleitung.

Münchens historische Wasserrechte in Stuttgart wackeln – juristischer Streit um alte Leitungen

Münchens langjährige Wasserrechte in Stuttgart und Süddeutschland stehen nach dem Auftauchen neuer Beweise auf dem juristischen Prüfstand. Rechtsanwalt Benno Ziegler hat Erkenntnisse vorgelegt, die darauf hindeuten, dass diese Rechte möglicherweise nicht mehr gültig sind. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen veraltete Leitungen, die vor fast einem Jahrhundert verlegt wurden, sowie eine bisher übersehene Verbindung nach Kreuzpullach.

Der Streit reicht zurück in die Zeit des rasanten Wachstums Münchens in den 1920er- und 1930er-Jahren. Der stark steigende Wasserbedarf führte zu Engpässen, woraufhin die Stadt zwischen 1924 und 1931 ihr Leitungsnetz ausbaute. Diese Rohre bilden heute die Grundlage für den Anspruch der Stadtwerke München (SWM) auf historische Wasserrechte gemäß dem bayerischen Wassergesetz von 1852 – mit einem entscheidenden Stichtag, dem 1. Januar 1908.

Entscheidend ist nun, ob die Leitungen aus dem frühen 20. Jahrhundert Münchens Wasserrechte in Süddeutschland weiterhin absichern. Sollte die Klage Erfolg haben, müsste die Stadt möglicherweise den Zugang zu lebenswichtigen Wasserquellen in Stuttgart und Süddeutschland neu verhandeln. Die Abhängigkeit der SWM von über hundert Jahre alter Infrastruktur in Süddeutschland steht damit vor einer juristischen Bewährungsprobe mit potenziell weitreichenden Folgen.