Warum Bargeld und Krypto in Marokko und Rumänien eine unerwartete Allianz eingehen

Warum Bargeld und Krypto in Marokko und Rumänien eine unerwartete Allianz eingehen
Bargeld bleibt das Rückgrat des täglichen Zahlungsverkehrs für Milliarden Menschen weltweit – selbst in Zeiten des wachsenden digitalen Zahlungsverkehrs. In Ländern wie Marokko und Rumänien setzen die meisten Menschen nach wie vor auf physisches Geld, doch trotz Einschränkungen hält sich die Nutzung von Kryptowährungen hartnäckig. Experten argumentieren nun, dass eine Verknüpfung von Krypto mit bargeldbasierten Systemen ein globales Marktpotenzial von 50 Milliarden US-Dollar erschließen könnte.
In Marokko nutzen 16 Prozent der Bevölkerung Kryptowährungen, obwohl diese offiziell verboten sind. Ähnliche Trends zeigen sich in Rumänien, wo 14 Prozent auf Krypto setzen, obwohl 76 Prozent aller Transaktionen weiterhin in bar abgewickelt werden. Diese Kluft verdeutlicht eine zentrale Herausforderung: Zwar gewinnen digitale Währungen an Bedeutung, doch dominiert nach wie vor das traditionelle Bargeld – bedingt durch begrenzten Zugang zu Bankdienstleistungen, geringe Smartphone-Nutzung und tief verwurzelte Finanzgewohnheiten.
Hürden für eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen sind strenge Regulierungen, wirtschaftliche Instabilität und ein Mangel an nutzerfreundlichen Lösungen. Dennoch haben Offline-Ansätze – wie banknotengestützte Blockchain-Lösungen oder SMS-basierte Überweisungen – gezeigt, dass sie die Nutzung steigern können. Diese Methoden eignen sich besonders für Regionen mit unzuverlässigem Internetzugang oder geringer digitaler Kompetenz.
Ein erfolgreiches Vorbild gibt es bereits in Afrika mit M-Pesa, einem mobilen Geldservice, der es Nutzern ermöglicht, Bargeld in digitalen Wert umzuwandeln – ganz ohne Bankkonto. Zwar hat noch kein afrikanisches Land Krypto vollständig mit physischen Geldscheinen oder QR-basierten Systemen verknüpft, doch Initiativen wie ADAPT konzentrieren sich auf Stablecoins und digitale Handelstools. Das Ziel ist klar: Kryptowährungen für bargeldabhängige Volkswirtschaften nutzbar machen.
Mit 1,4 Milliarden Menschen ohne Bankkonto und einer globalen Krypto-Nutzung von unter acht Prozent ist der Bedarf an zugänglichen Lösungen dringend. Bargeldkompatible Krypto-Methoden könnten diese Lücke schließen und finanzielle Inklusion dort bieten, wo traditionelle Systeme versagen. Das Marktpotenzial ist enorm – doch der Erfolg hängt davon ab, die Technologie an die lokalen Gegebenheiten anzupassen.

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