Westallgäu kämpft um chirurgische Grundversorgung nach Ärzte-Exodus

Admin User
1 Min.
Ein Krankenhausgebäude mit mehreren Fahrzeugen, Bäumen und einem Zaun davor.

Westallgäu kämpft um chirurgische Grundversorgung nach Ärzte-Exodus

Ärztemangel im Westallgäu: Wer trägt die Schuld?

Vorspann Der Landkreis beteiligt sich an einem MVZ. Doch die Misere bei der ambulanten chirurgie im Westallgäu hätte vermieden werden können.

  1. Dezember 2025, 17:47 Uhr

Im Westallgäu herrscht akuter Mangel an chirurgischer Versorgung, nachdem die letzten verbleibenden Chirurgen die Region verlassen haben. Der Kreistag hat nun Gegenmaßnahmen eingeleitet und beschlossen, sich an einer Genossenschaft für das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Westallgäu zu beteiligen. Ein Beitrag von 7.000 Euro soll den Aufbau eines zentralen Gesundheitsstandorts in der Region unterstützen.

Die Krise verschärfte sich nach der Schließung der Lindenberger Rotkreuz-Klinik, wo die Übertragung der Operationslizenzen durch die Landesärztekammer Brandenburg blockiert worden war. Da im Westallgäu inzwischen keine Chirurgen mehr tätig sind, verweigert die Kassenärztliche Vereinigung (KV) neue Zulassungen – mit der Begründung, der Landkreis sei offiziell überversorgt. Kritiker werfen der Behörde vor, der Mangel hätte vermieden werden können, wenn die bestehenden Lizenzen rechtzeitig übertragen worden wären.

Die 7.000 Euro sind ein erster Schritt zur Einrichtung eines zentralen medizinischen Versorgungsstandorts im Westallgäu. Falls die Verhandlungen mit der KV erfolgreich verlaufen, könnte das MVZ die chirurgische Grundversorgung wiederherstellen und den Zugang zur hausärztlichen Betreuung verbessern. Der Landkreis will nun gemeinsame Praxismodelle fördern und Telemedizin-Optionen prüfen.