Wolfratshausen lehnt Flüchtlingsheim ab – und droht mit Klage gegen das Landratsamt

Wolfratshausen lehnt Flüchtlingsheim ab – und droht mit Klage gegen das Landratsamt

Nach dem Bauausschuss lehnt auch der Stadtrat von Wolfratshausen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in der Stadt ab. Genehmigt das Landratsamt das Vorhaben, will die Stadt klagen.

Wolfratshausens Stadtrat hat Pläne blockiert, in der Schießstättstraße 100 eine Unterkunft für 52 Geflüchtete einzurichten. Die Entscheidung fiel einstimmig – einzig die Fraktion der Grünen sprach sich gegen eine Klage gegen das Projekt aus. Der Streit dreht sich nun um Bauvorschriften und die vorgesehene Nutzung des Gebäudes.

Der Investor hinter dem Vorhaben hatte vorgeschlagen, Lagerflächen und Garagen zu Wohnraum für Geflüchtete umzubauen. Er beantragte eine dauerhafte Genehmigung für die Nutzungsänderung und argumentierte, die Umbauten würden sich in das Ortsbild einfügen. Später entschied jedoch die Kreisbaubehörde, dass die Ablehnung der Kommune nicht ausreichend begründet sei.

Die abgelehnte Unterkunftsplanung könnte nun zu einem Rechtsstreit zwischen der Stadt und dem Landratsamt führen. Bei einer Genehmigung entstünden 52 zusätzliche Plätze für Geflüchtlinge in der Stadt, doch die lokalen Verantwortlichen bestehen auf den geltenden Bauvorgaben. Das Ergebnis könnte richtungsweisend für ähnliche Konflikte in der Region werden.