Brigitte Gans – eine Ära des Engagements für Aschaffenburg endet

Admin User
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Eine Frau steht an einem Rednerpult mit zwei Flaggen und spricht in ein Mikrofon.

Brigitte Gans – eine Ära des Engagements für Aschaffenburg endet

Brigitte Gans, engagierte Stadträtin und langjährige prägende Persönlichkeit der Aschaffenburger Gemeinschaft, ist am 5. August verstorben. Bekannt für ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement und ihr politisches Wirken hinterlässt sie ein Erbe des Dienstes an der Gesellschaft, das sich über fast vier Jahrzehnte erstreckt.

In eine Familie mit starkem bürgerlichem Engagement hineingeboren, begann Gans ihre politische Laufbahn 1984 mit dem Eintritt in die CSU. Schon ein Jahr später wurde sie in der Frauen-Union aktiv und begann gleichzeitig ihre Arbeit zur Unterstützung von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen – eine Aufgabe, die sie von 1985 bis zu ihrem Tod unermüdlich ausübte.

Ihre politische Karriere nahm 1991 konkrete Formen an, als sie als Stadträtin vereidigt wurde und den Platz von Dr. Werner Bokr einnahm. Über 34 Jahre prägte sie die Aschaffenburger Kommunalpolitik maßgeblich mit: Sie wirkte in jedem Ausschuss der Stadt mit – sei es als vollwertiges Mitglied oder als Stellvertreterin. Ihre Schwerpunkte lagen in den Bereichen Stadtplanung, Verkehr, Rathausangelegenheiten sowie im Werkausschuss, wo sie sich gegen eine "geschlechtsspezifische Aufgabenverteilung" aussprach. Ab 1996 leitete sie zudem die CSU-Fraktion im Stadtrat und wurde für ihre Fachkompetenz und ihre vermittelnde Art hoch geschätzt. Neben ihrer politischen Tätigkeit brachte sich Gans 18 Jahre lang als ehrenamtliche Richterin ein – sowohl am Amtsgericht Aschaffenburg als auch am Verwaltungsgericht Würzburg. Darüber hinaus stand sie der Eduard-Aigner-Stiftung vor, die sich der Jugendförderung widmet, und arbeitete als Mesnerin in der Pfarrei St. Jakobus in Nilkheim. Im Jahr 2018 wurde ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement mit der Ehrenmedaille des Bayerischen Ministerpräsidenten gewürdigt.

Oberbürgermeister Jürgen Herzing erinnerte an sie als eine Stadträtin mit klarem Urteilsvermögen, die für ihr Wissen und ihre Fairness geschätzt wurde. Kollegen hoben ihre Fähigkeit hervor, Brücken zu bauen und praktikable Lösungen zu finden.

Mit ihrem Tod endet eine 34-jährige Amtszeit im Aschaffenburger Stadtrat. Ihr Wirken in Recht, Sozialwesen und Kommunalpolitik berührte zahlreiche Bereiche des Gemeinschaftslebens. Die Stadt blickt nun auf ihr Vermächtnis zurück – von den Ausschusssälen bis hin zu gemeinnützigen Stiftungen –, das als bleibender Beitrag in Erinnerung bleiben wird.