Deutschland setzt auf Glasfaser – doch was wird aus dem Kabelinternet?

Admin User
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Mehrere Kabelbahnen, die an einem Turm im Hintergrund hängen.

Deutschland setzt auf Glasfaser – doch was wird aus dem Kabelinternet?

Das Bundesdigitalministerium treibt den Wechsel von DSL zu Glasfaseranschlüssen voran und arbeitet derzeit an einem entsprechenden Positionspapier. Diese Initiative, vorangetrieben von Digitalminister Karsten Wildberger, soll die Internetinfrastruktur Deutschlands zukunftssicher machen. Gleichzeitig steht das Kabelinternet trotz günstigerer Gigabit-Geschwindigkeiten vor Herausforderungen – etwa durch langsamere Upload-Raten und höhere Latenzzeiten. Wie Prof. Dr. Jens Böcker auf der Buglas-Konferenz in München betonte, gibt es deutliche Unterschiede zwischen Glasfaser- und Kabelinternet. Zwar bauen die Kabelanbieter Vodafone und PYÜR ihre Glasfasernetze aus, doch hinken Kabelverbindungen in puncto Geschwindigkeit und Stabilität weiterhin hinterher. Kunden, die auf Glasfaser umsteigen, verzeichnen demnach erhebliche Verbesserungen: 76 Prozent berichten von höheren Geschwindigkeiten, 66 Prozent von einer besseren Stabilität der Verbindung. Aktuell sind Gigabit-Tarife über Kabel noch günstiger als Glasfaserangebote. So verlangen Vodafone 69,99 Euro, die Deutsche Telekom 70,95 Euro und Deutsche Glasfaser 89,99 Euro monatlich für ihre Glasfasertarife. Doch je mehr Kunden zu Glasfaser wechseln, desto mehr Abwanderung droht den Kabelanbietern – was möglicherweise zu Preissenkungen führt und die Preisscheere weiter öffnet. Während Deutschland mit dem Ausbau der Glasfasernetze seine digitale Zukunft sichern will, steht die Kabelbranche vor schwierigen Zeiten. Trotz günstigerer Gigabit-Angebote könnten die langsameren Uploads und höheren Latenzzeiten viele Nutzer in Richtung Glasfaser treiben. Mit Vodafone und PYÜR, die bereits eigene Glasfasernetze aufbauen, ist der Wandel längst im Gange. Wie es mit dem Kabelinternet in Deutschland weitergeht, bleibt ungewiss – auch in Erwartung des Positionspapiers aus dem Digitalministerium.