Radschnellweg Kostenfalle? Politiker, ADFC und Staatliches Bauamt kommentieren den Projektstand im Landkreis Fürth

Admin User
3 Min.
Gebäude säumen eine Straße, auf der wenige Menschen Fahrrad fahren.

Radschnellweg Kostenfalle? Politiker, ADFC und Staatliches Bauamt kommentieren den Projektstand im Landkreis Fürth

Radschnellweg zur Kostenfalle? Politiker, ADFC und Landesbaubehörde zum Stand des Projekts im Landkreis Fürth

Teaser: Unterdessen zeigt sich die Landesbaubehörde optimistisch. Sie betrachtet das Projekt nicht als Sprint, sondern als Marathon. Doch die Warnung des ADFC bleibt deutlich: Ohne die Schließung der Lücke in Oberasbach bleibt die Verbindung zwischen Zirndorf und Nürnberg zersplittert – und damit steht der Nutzen des gesamten Vorhabens ernsthaft infrage.

Veröffentlichungsdatum: 22. Dezember 2025, 17:41 Uhr

Das erste Teilstück eines Radschnellwegs zwischen Zirndorf und Nürnberg ist zwar eröffnet, endet jedoch bereits nach 300 Metern in Oberasbach. Nun diskutieren lokale Politiker und Fahrradaktivisten über die Zukunft des Projekts, das durch finanzielle und politische Hürden in der Stadt ins Stocken geraten könnte.

Die neue Radtrasse sollte eine schnelle, direkte Verbindung für Radfahrer zwischen Zirndorf und Nürnberg bieten. Doch ihr abruptes Ende in Oberasbach wirft Fragen nach ihrer Praxistauglichkeit auf. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) warnt: Ohne den fehlenden Abschnitt bleibe die Strecke fragmentiert und damit unwirksam.

Oberasbachs zweiter Bürgermeister, Norbert Schikora, äußerte Bedenken hinsichtlich der langfristigen Kosten für die Kommune. Zwar decken Fördermittel die Baukosten, doch fürchtet er, dass laufende Unterhaltsaufwendungen den Haushalt belasten könnten. Landrat Bernd Obst räumte diese Sorgen ein, betonte jedoch, dass die bereits bewilligten Zuschüsse die finanzielle Last mindern würden. Zirndorfs Erster Bürgermeister Thomas Zwingel zeigte Verständnis für Oberasbachs Position und wies darauf hin, dass lokale Eigenanteile und Folgekosten ursprünglich nicht einkalkuliert waren.

Die staatliche Bauverwaltung bleibt unterdessen zuversichtlich und sieht das Projekt als langfristige Investition – nicht als schnelle Lösung. Der ADFC fordert derweil Änderungen im Landesrecht, um für Kommunen die Finanzierung regional bedeutsamer Radwege zu erleichtern. Zudem schlägt der Verband für den 13. Februar 2026 einen Runden Tisch sowie eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Oberasbachs politischen Verantwortungsträgern vor, um Lösungsansätze zu erörtern. Bisher ist jedoch kein einzelner Politiker in Oberasbach benannt, der sich konkret mit den lokalen Herausforderungen des Projekts befasst.

Weitere Abschnitte der Route sind in Zirndorf und Nürnberg geplant, doch die Zukunft des Vorhabens in Oberasbach bleibt ungewiss. Ohne eine Lösung droht die Lücke in der Stadt den gesamten Radschnellweg zu zerschneiden – und damit seinen Zweck zu vereiteln.

Die Fertigstellung der Radtrasse hängt nun davon ab, ob die finanziellen und politischen Konflikte in Oberasbach überwunden werden können. Bleibt die Lücke bestehen, könnte das Projekt sein zentrales Ziel verfehlen: eine durchgehende, praxistaugliche Verbindung für Radfahrer zu schaffen. Die vom ADFC vorgeschlagenen Gespräche könnten einen Weg aus der Pattsituation weisen – entscheidend werden jedoch Zeit und Kooperationsbereitschaft sein.