Sparerin wechselt zu Trade Republic – trotz BaFin-Warnungen und Klage der Verbraucherzentrale

Admin User
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Eine Hand eines Mannes bewegt ein Schachspiel auf einem Brett, während er mit einem Stift schreibt, mit anderen Menschen im Hintergrund.

Sparerin wechselt zu Trade Republic – trotz BaFin-Warnungen und Klage der Verbraucherzentrale

Eine Kundin einer Sparkasse möchte ihr Geld von einem klassischen Sparbuch abziehen. Stattdessen plant sie, das "Cash"-Kontokorrentmodell von Trade Republic zu nutzen, das eine jährliche Verzinsung von zwei Prozent verspricht. Die Entscheidung fällt in ihrem Bestreben, für ihr brachliegendes Kapital bessere Zinsen zu erzielen.

Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender rechtlicher Prüfungen der Werbepraktiken von Trade Republic. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg wirft dem Online-Broker vor, in seiner Werbung irreführende Angaben zu Zinssätzen und der Sicherheit der Einlagen gemacht zu haben.

Die Kundin investiert bereits über Trade Republic in ETF-Sparpläne. Sie verfügt dort über ein Wertpapierdepot, das automatisch Zugang zum Cash-Konto beinhaltet. Durch die Verlagerung ihrer Ersparnisse dorthin erhofft sie sich monatliche Zinsen auf Gelder, die ansonsten ungenutzt bleiben würden.

Im Februar 2025 hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Klage gegen Trade Republic eingereicht. Die vor dem Landgericht Berlin II erhobene Klage wirft dem Broker vor, in seinen Anzeigen fälschlicherweise höhere Zinssätze und eine garantierte Kapitalabsicherung suggeriert zu haben. Die Verbraucherschützer argumentieren, dass Teile der Gelder in Geldmarktfonds fließen, die nicht dem vollen Einlagenschutz unterliegen.

Auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat klargestellt, dass Geldmarktfonds Risiken bergen. Im Gegensatz zu klassischen Bankeinlagen sind Verluste in solchen Fonds nicht durch Entschädigungssysteme abgesichert. Die Verbraucherzentrale wirft Trade Republic zudem vor, diese Grenzen den Kunden nicht ausreichend transparent kommuniziert zu haben.

Die Entscheidung der Kundin spiegelt einen wachsenden Trend wider: Sparer suchen zunehmend nach höheren Renditen außerhalb traditioneller Banken. Zwar bietet das "Cash"-Kontokorrentmodell von Trade Republic attraktive Konditionen, doch die rechtlichen Auseinandersetzungen werfen Fragen zur Transparenz auf.

Die Warnungen der BaFin und der laufende Rechtsstreit unterstreichen die Notwendigkeit einer klareren Aufklärung über die Grenzen des Einlagenschutzes. Kunden, die solche Konten nutzen, könnten Risiken eingehen, die bei Standard-Sparprodukten nicht bestehen.