Thyssenkrupp baut um: Verkauf der Automatisierungssparte und Wasserstoff-Deal mit Uniper

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Thyssenkrupp baut um: Verkauf der Automatisierungssparte und Wasserstoff-Deal mit Uniper

Thyssenkrupp vollzieht tiefgreifende Umstrukturierungen in seinen Geschäftsbereichen. Das Unternehmen hat seine Sparte Automation Engineering verkauft und treibt gleichzeitig Partnerschaften im Bereich Wasserstofftechnologie voran. Gleichzeitig äußern Analysten Bedenken hinsichtlich der Stahlproduktion des Konzerns in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.

Die deutsche Industriegruppe hat kürzlich den Verkauf ihrer Einheit Automation Engineering an die Agile Robots SE abgeschlossen. Das neu gegründete Unternehmen wird unter dem Namen Krause Automation firmieren. Dieser Schritt entspricht der Strategie von Thyssenkrupp, sein Automobilsegment zu straffen und sich auf Kernbereiche wie Fahrwerkstechnik und Schmiedeteile zu konzentrieren.

Parallel dazu baut der Konzern sein Wasserstoffgeschäft aus. Die Tochtergesellschaft Nucera hat ihre Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025/26 auf 500 bis 600 Millionen Euro nach unten korrigiert. Trotz dieser Anpassung hat Thyssenkrupp mit Uniper einen Rahmenvertrag über Ammoniak-Cracking-Technologie abgeschlossen. Die Vereinbarung sieht den Bau von bis zu sechs Großanlagen vor, die täglich 7.200 metrische Tonnen Ammoniak verarbeiten können. Der Großteil dieser Anlagen soll am Wasserstoff-Importterminal in Wilhelmshaven entstehen, wobei die detaillierte Planungsphase voraussichtlich Ende 2026 beginnen wird.

Finanzanalysten zeigen sich zurückhaltend bei der Einschätzung von Thyssenkrupps Aussichten. Die Investmentbank JPMorgan belässt die Aktie des Unternehmens auf der Stufe „Neutral“ und setzt das Kursziel bei 7,70 Euro an. Als Hauptgründe für diese Bewertung nannte die Bank anhaltende Risiken im Stahlbereich sowie allgemeine makroökonomische Unsicherheiten.

Der Verkauf von Automation Engineering unterstreicht die Neuausrichtung Thyssenkrupps auf seine Automobil-Kernaktivitäten. Die Wasserstoffkooperation mit Uniper deutet auf langfristige Investitionen in eine saubere Energieinfrastruktur hin. Dennoch beobachten Marktbeobachter die Entwicklung der Stahlsparte und die wirtschaftliche Lage des Konzerns weiterhin mit großer Aufmerksamkeit.