Renault reformiert seine Lieferkette gegen globale Krisen und steigende Kosten

Admin User
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Fahrzeuge auf dem Wasser mit Bäumen, Pfählen, Flugzeugen und Gebäuden im Hintergrund.

Renault reformiert seine Lieferkette gegen globale Krisen und steigende Kosten

Renault gestaltet seine Lieferkette um, um den anhaltenden Herausforderungen der Branche zu begegnen. Jean-François Salles, der globale Vizepräsident für die Lieferkette des Automobilherstellers, wies bei einer kürzlichen Konferenz in München auf diese Belastungen hin. Steigende Energiekosten, logistische Engpässe und globale Unsicherheiten zwingen das Unternehmen, seine Strategie zu überdenken.

Die Automobilbranche kämpft mit schmalen Gewinnmargen, weshalb Renault Effizienz und Regionalisierung in den Vordergrund stellt. Der Konzern setzt nun auf industrielle Cluster, um mehr lokale Zulieferer zu gewinnen, ohne den Zugang zu kostengünstigen Produktionsstandorten zu verlieren. Mit diesem Wandel soll ein Gleichgewicht zwischen Kostenkontrolle und zuverlässiger Teileverfügbarkeit erreicht werden.

Störungen in der maritimen Logistik, insbesondere durch Chinas strenge Null-Covid-Politik, haben die Lage zusätzlich verschärft. Renault reagiert darauf mit höheren Sicherheitsbeständen und verstärkten Investitionen, um Lieferengpässe zu vermeiden. Der Lockdown in Shanghai verschärfte das bestehende Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Logistikkapazitäten, was die Beschaffung von Bauteilen weiter erschwerte. Um die Widerstandsfähigkeit zu stärken, baut Renault sein Logistiknetzwerk um. Ziel ist es, die Anzahl der Zulieferer zu reduzieren und die verbleibenden flexibler zu gestalten. Zudem werden digitale Tools eingeführt, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und die Komplexität globaler Lieferketten besser zu steuern.

Langfristig strebt das Unternehmen eine voll vernetzte, digitalisierte und nachhaltige Lieferkette an. Die Sales-and-Operations-Planning-Strategie (S&OP) bleibt dabei zentral, um schnell auf Veränderungen zu reagieren und die Rentabilität zu sichern. Renaults Partnerschaften – etwa mit Ford im Bereich der E-Mobilität oder mit Nissan – unterstützen diese Bestrebungen, auch wenn konkrete Digitalisierungspartner noch nicht genannt wurden.

Die Umstrukturierungen bei Renault erfolgen vor dem Hintergrund steigender Kosten und unberechenbarer Lieferketten. Durch die Verlagerung der Produktion in die Region, den Ausbau von Sicherheitsbeständen und den Einsatz digitaler Lösungen will das Unternehmen die Teileversorgung sichern und den Servicelevel aufrechterhalten. Die Strategie spiegelt einen branchenweiten Trend wider, da Automobilhersteller in einem instabilen globalen Markt nach Stabilität streben.